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Nachhaltig einkaufen? So machen es 85 Städte, Landkreise und Gemeinden in der Metropolregion Nürnberg vor

27. September 2021
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Nachhaltig einkaufen? So machen es 85 Städte, Landkreise und Gemeinden in der Metropolregion Nürnberg vor

70 Kommunen arbeiten seit zwei Jahren erfolgreich im „Pakt zur nachhaltigen Beschaffung“ zusammen – für einen nachhaltigen, öffentlichen Einkauf. Beim 2. Fair Trade Gipfel der Metropolregion Nürnberg am 23. September im Landratsamt des Landkreises Neumarkt in der Oberpfalz bestärkten die Kommunen ihr Engagement für weitere zwei Jahre und begrüßten 15 weitere Städte, Landkreise und Gemeinden im Netzwerk, die verstärkt auf nachhaltige Beschaffung setzen wollen.

Bundesweit ist die Metropolregion Nürnberg mit dem Pakt Vorreiter im Thema nachhaltige Beschaffung. Die Kommunen setzen dabei nicht nur im Einkauf auf soziale und ökologische Kriterien bei der Produktauswahl. Darzustellen, welche und wie viele Produkte nachhaltig beschafft werden, ist ebenfalls eine wichtige Maßnahme im Pakt. 2020 wurden bereits Produkte im Wert von knapp 5,4 Millionen Euro erfasst – von Textilien über Lebensmittel hinzu Give-Aways. Gastgeber des Fair Trade Gipfels, Willibald Gailler, Landrat des Landkreises Neumarkt in der Oberpfalz, geht hier mit gutem Beispiel voran: „Wir setzen vor allem bei den Büromaterialien auf hohe Nachhaltigkeitsstandards im Landratsamt. Papier und Kuvertierhüllen sowie Drucker sind mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.“

Motiviert durch die Erfolge des Paktes sowie die hohe Zukunftsrelevanz des Themas, schlossen sich 15 weitere Kommunen dem Pakt an. Begrüßt wurden sie im Netzwerk durch Thomas Thumann, Politischer Sprecher des Forums Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Nürnberg und Oberbürgermeister der Stadt Neumarkt. Angeschlossen haben sich die Städte Velburg, Altdorf bei Nürnberg, Freystadt, Pressath, Zirndorf, Wassertrüdingen, Selb, die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Ansbach sowie die Gemeinden Seukendorf, Spardorf, Oberhaid, Georgensgmünd, Postbauer-Heng und Adelshofen. Sie können künftig von den Erfahrungen, Kontakten und Beratungsleistungen profitieren, die im Netzwerk angeboten werden.

Diskutiert wurden auch die bisherigen Erfolge und Herausforderungen im Pakt zur nachhaltigen Beschaffung. „Trotz vieler Erfolge in der Umsetzung des Paktes, zeigen Auswertungen und Umfragen, dass zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen oft noch ein Hindernis sind“, sagt Johann Kalb, Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg und Landrat des Landkreises Bamberg. Viele Kommunen wünschen sich daher mehr Unterstützung durch die Bundes- und Landesebene. Die größte Herausforderung wird es sein, Prozesse und Abläufe langfristig umzustellen. Die Stadt Coburg geht hier mit gutem Beispiel voran: „Unsere Beschaffungsstelle wird in Kürze ein ämterübergreifendes Einkaufsystem in Betrieb nehmen und die ersten eigenen Kataloge mit nachhaltigen Produkten ausschreiben. Unsere Vision ist es, dieses System Schritt für Schritt auf alle Bereiche des Beschaffungswesens auszuweiten“, so Dominik Sauerteig, Oberbürgermeister der Stadt Coburg.

Wie vielfältig die Produktpalette der nachhaltigen Beschaffung sein kann, zeigte der künstlerische Beitrag der oberpfälzischen Kabarettistin Lizzy Aumeier. Aus einer auf der Bühne aufgebauten „Black Box der nachhaltigen Beschaffung“ kamen unter anderem Pflastersteine, eine faire Bekleidung der Firma GREIFF für Pflegefachkräfte und medizinisches Personal sowie ein Stofftier zum Vorschein. Bei all diesen Produkten spielt es im Einkauf eine wichtige Rolle, unter welchen Bedingungen sie produziert werden. Besonders bei Spielwaren, die in der Region durch viele Hersteller traditionell stark verankert sind, sieht die Fair Toys Organisation, eine Multistakeholder-Initiative aus Mitgliedern der Spielwarenbranche und der Zivilgesellschaft mit Sitz in Nürnberg, viel Potential in der kommunalen Beschaffung. Ziel der Organisation ist die Entwicklung und Vergabe eines Siegels, welches glaubwürdig für eine faire und umweltfreundliche Spielwarenproduktion steht. Das könnte für Kommunen interessant sein, die zum Beispiel ihre Kindertageseinrichtungen ausstatten.

Für 2022 und 2023 hat sich die Faire Metropolregion Nürnberg noch viel vorgenommen: die nachhaltige Beschaffung soll strategisch fester etabliert werden, es sollen weitere Produktgruppen bei der Beschaffung in den Fokus genommen, wie IT-Ausstattung und Spielwaren, und der Dialog mit den Anbietern und regionalen Unternehmen vertieft werden. In der Umsetzung des Paktes begleitet die „Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg“ mit 2,5 Projektmitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle der Metropolregion. Finanziert wurde die bisherige Arbeit durch die Engagement Global gGmbH, mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt und Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. „Die Unterstützung durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt war der Motor, der die
zweijährige Arbeit im Pakt vorangebracht hat! Der Pakt hat auch den Weg bereitet für eine neue Nachhaltigkeitscharta, die im Juli durch den Rat der Metropolregion verabschiedet wurde“, so Dr. Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg. Um an diesen Projekten anzuknüpfen und die faire Beschaffung und Nachhaltigkeitscharta weiter voranzubringen wird ein Projektantrag für die Jahre 2022-23 bei der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt eingereicht. Eine Entscheidung wird im Dezember 2021 erwartet.

Der Fair Trade Gipfel reihte sich in eine Reihe von Veranstaltungen rund um den Fairen Handel ein. Am Abend lud die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt zur Titelvergabe der „Hauptstadt des Fairen Handels“ ein. Die Faire Metropolregion Nürnberg ist am 24. September ebenfalls Gastgeber eines Vernetzungstreffens der Fairen Regionen, mit dem Ziel weitere Regionen in Deutschland für die für das Engagement für den Fairen Handel zu gewinnen.

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