Das Museum auf dem Weg zur Umsetzung der Agenda 2030
Was Museen tun und zeigen, gilt als richtig und wichtig. Museen wird deutlich mehr Glaubwürdigkeit entgegengebracht als allen anderen Medien und Medien-Institutionen. Deshalb müssen die Menschen, die für Museen arbeiten, eine klare, reflektierte und selbstkritische Haltung an den Tag legen.
Das international bekannte, kommunal getragene Spielzeugmuseum Nürnberg verbindet mit seiner neuen Nachhaltigkeitsstrategie die Jahrhunderte alte Spielzeugtradition der Stadt mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, der Agenda 2030. Als Emotionales Weltmuseum stärkt es die Zukunftsfähigkeit von Stadt und Gesellschaft in dem es spielerischen Mut zur verantwortlichen Weltgestaltung und das Verständnis für ein gelingendes menschliches Miteinander fördert.
Im Mai 2021 veröffentlichte das Museum als erstes Museum bundesweit seine Nachhaltigkeitsstrategie, ein Leitbild sowie das dazugehörige Gesamtkonzept zur Umsetzung. In einem partizipativen Prozess wurden für alle 17 Ziele der Vereinten Nationen Maßnahmen definiert, die bis 2030 im Museum umgesetzt werden sollen. Das Spielzeugmuseum nutzt für die Umsetzung der 17 SDGs das Arbeitsinstrument der Gemeinwohl-Bilanz (GWÖ). Diese ist ebenfalls 2021 erstmals erarbeitet und zertifiziert worden. Künftig wird das Museum routinemäßig alle zwei Jahre seinen konkreten Beitrag zum Gemeinwohl sichtbar und messbar machen.
Eine wichtige Rolle spielen im Gesamtprozess das SDG 4 – hochwertige Bildung und das SDG 12 – nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion. Bei Letzterem geht es um die Frage, unter welchen Bedingungen die Ausstattung sowie die Produkte und Dienstleistungen, die das Museum einkauft produziert werden. Das Spielzeugmuseum ist bereits Mitglied in der Fair Toys Organisation e.V. und setzt sich für die Entwicklung und Vergabe eines Siegels ein, welches glaubwürdig für eine weltweit faire und umweltfreundliche Spielwarenproduktion steht. Folgende Maßnahmen sind im Spielzeugmuseum zum SDG 12 bis 2030 geplant:
- Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz (GWÖ) zur Beschreibung und Messung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Museums
- Veröffentlichung der Gemeinwohl-Bilanz im Turnus von jeweils zwei Jahren
- Fortlaufende qualitative Erhöhung der Nachhaltigkeitsstandards für Rohware, Produkte und Dienstleistungen für den Ausstellungsbereich mit einer Belastung von jährlich 120.000 Besucherinnen und Besuchern
- Kontinuierliche Optimierung der Nutzung von bereits gebrauchtem Ausstellungsmobiliar bzw. der Wiederverwendung vorhandener bereits verwendeter Elemente
- Engagement für den Einkauf zertifizierter nachhaltiger Produkte über die Vergabe der Abteilung Zentrale Dienste der Stadt Nürnberg
- Verpflichtung des Pächters des Cafés im Spielzeugmuseum für das Angebot von Produkten aus regionaler Produktion